Eicke-Hennig: Beispiel Tollenbrink straft Dämmkritiker Lügen
Ein 1989 gedämmtes Haus in Hannover Tollenbrink wird von Dämmkritikern immer wieder als Beweis dafür angeführt, dass Dämmung nichts bringt. Die Rede ist von einer Studie, die die Unwirksamkeit der Dämmung an diesem Beispiel belegt. Werner Eicke-Hennig von der Hessischen Energiesparinitiative widerspricht dieser Darstellung.
Der Experte hat die Argumente genau analysiert und zeigt in einem Fachbeitrag Schritt für Schritt, dass das Objekt nur auf den ersten flüchtigen Blick als Beleg dafür dienen kann, dämmen würde nicht funktionieren.
Dann zählt er auf:
- Gedämmt wurden nur Teile der Fassade – Balkonnischen und rund 20 Prozent der Nordfassade blieben ungedämmt.
- Die Dämmstoffdicke: Gerade mal vier Zentimeter – mit einem Dämmstoff der damaligen Qualität (heutige Dämmstoffe dämmen wesentlich effizienter).
Das sind nun schon gute Gründe, warum diese Dämm-Maßnahme keine immens hohe Einsparung bringen konnte. Aber es geht weiter:
- Der Vergleich der gedämmten mit den ungedämmten Gebäuden hinkt: Trotz etwa gleicher Geschossflächen beherbergt das eine Gebäue 48, das andere hingegen nur 36 Wohnungen – mit all den typischen Unterschieden im Heizverhalten und bei der Abrechnung. Allein für die 12 zusätzlichen Wohnungen im gedämmten Gebäude flossen jährlich zusätzliche Meßdienstkosten in die Rechnung ein.
- Die Daten für den Vergleich wurden über Wärmemengenzähler der Heizzentrale ermittelt. Diese Wärmemengenzähler waren viele Jahre lang defekt – dennoch wurden Heizkosten auf die Gebäude umgelegt (und auf die Wohnungen nach Heizkosten-VO). Erschwerend kam also hinzu, dass frühestens nach dem Tausch (2007) von verwertbaren Daten gesprochen werden kann.
Ausgang des "Tollenbrink-Beweises" war Eicke-Hennig zufolge lediglich ein Artikel, der dann in der Sekundärliteratur zur "Fehrenberg-Studie" wurde. Im Weiteren erkennt Eicke-Hennig, dass allein schon die vier Zentimeter Dämmung sehr wohl positiv gewirkt haben – der Schimmel im Gebäude (Auslöser für die damalige Dämmung) ist beispielsweise weg.
Der gesamte Beitrag von Eicke-Hennig ist hier als PDF-Datei nachzulesen.
Quelle: Werner Eicke-Hennig