Hochhaus-Sanierung mit vollmineralischem System senkt Energiekosten
"Marienfelde wird Mariengrün" – unter diesem Motto startete Berlins größtes Wohnungsunternehmen, die degewo, 2011 in die Entwicklung eines Stadtquartiers mit rund 2.410 Wohnungen. Die warmen Betriebskosten sollen sich halbieren.
Bis 2016 investiert die degewo mehr als 105 Millionen Euro in die energetische Sanierung. Gleichzeitig werden die Wohnungen für Mieter aller Altersgruppen optimiert. Im Sommer 2013 abgeschlossen wurde die Sanierung eines Gebäudes mit 28 Geschossen an der Waldsassener Straße 29. Hier ist zukünftig unter anderem seniorengerechtes Wohnen möglich.
"Durch die energetische Sanierung erreichen wir eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs. Sie können sich freuen, denn die warmen Betriebskosten werden sich halbieren", hatte degewo-Vorstandsmitglied Christoph Beck den Mietern vor dem Beginn der Bauarbeiten erklärt. Mit neuen Fenstern und einer vollmineralischen, nichtbrennbaren Fassadendämmung schuf die degewo für ihre Mieter zum einen eine Versicherung gegen steigende Energiepreise, zum anderen verbesserte sie aber auch den Wohnkomfort und den Brandschutz am Gebäude.
Immer mehr Vermieter wollen nachhaltig sanieren
"Die Anstrengungen der degewo wie vieler anderer Vermieter für eine energetische Sanierung sind enorm", unterstreicht auch der verantwortliche Architekt, Dipl.-Ing. Frank Brandel von der Berliner RTW Architekten- und Ingenieurgesellschaft mbH. 90 Prozent aller Sanierungen gingen heute mit einer Fassadensanierung einher, berichtet der Wohnbauspezialist. Diskutiert werde dabei von den Auftraggebern nicht mehr nur die wirtschaftlichste Dämmdicke, sondern vor allem die Nachhaltigkeit der Sanierung. "Dabei geht es sowohl um das Problem der Veralgung von Putzen als auch um das Recycling von Baustoffen", so Brandel. "Beides wird bei der Hausnummer 29 mit ihren 28 Geschossen kein Thema sein, da hier ja aufgrund des geltenden Baurechts die Fassade mit einem nichtbrennbaren, voll mineralischen System gedämmt werden musste. Ein System, das bei Gebäuden mit weniger Geschossen leider häufig aus Kostengründen abgelehnt wird."
Zum Einsatz kam unter anderen das vollmineralische Wärmedämmverbundsystem "Thermo II" von Sto, das auf einem Dämmkern aus Steinwolle basiert. Dieses nichtbrennbare System ist für fast alle Untergründe geeignet und kann mit mineralischen Oberputzen und Fassadenfarben von hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Algen und Pilzen kombiniert werden. Die Steinwolle-Dämmplatte im System mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m•K) kommt aus der Produktion von Rockwool. Sie verbindet Wärme- und Brandschutz ideal. Durch eine hoch verdichtete Oberlage werden eine hervorragende Putzhaftung und einfache Verdübelung gewährleistet.
Die Beschichtung auf den Plattenoberflächen ermöglicht die maschinelle Verarbeitung des Klebemörtels auf dem Untergrund sowie den Putzauftrag ohne Pressspachtelung. Das spart Zeit und sorgt für einen schnellen Baufortschritt im Sinne der Mieter, selbst bei so großen Projekten wie dem an der Waldsassener Straße 29. Hier wurden rund 12.000 m² Fassade gedämmt.
Und auch an eine neuerliche Sanierung in der Zukunft hat die degewo gedacht: "Bei sortenreiner Trennung des Putzes und Klebers vom Dämmstoff steht einer späteren Aufarbeitung und Wiederverwertung der Dämmung in unseren Werken nichts im Wege", erklärt Rockwool Produktmanager Markus Schröder.
Standort: Berlin-Marienfelde |
Objekttyp: Hochhaus |
Gesamtplanung: degewo, RTW Architekten- und Ingenieurgesellschaft mbH |
Baujahr: 1970er |
Sanierung: 2011 - 2013 |
Dämmung: WDVS Thermo II, Sto; Steinwolle-Dämmplatten von Rockwool |
Energieverbrauch vorher: 1,22 Euro/m2 |
Energieverbrauch nachher: 0,73 Euro/m2 |