Studie untersucht Möglichkeiten zur Verwertung von WDVS
Das Fraunhofer Institut für Bauphysik und das FIW München haben im Auftrag des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme die Möglichkeiten zur Verwertung ausgedienter WDVS-Komponenten untersucht. Das Ergebnis: Entsorgungsprobleme sind nicht zu erwarten.
Mit der Präsentation der Studie "Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS" legen das Fraunhofer Institut für Bauphysik und das FIW München dem Fachverband zufolge erstmals eine belastbare Untersuchung zu Thema vor. Die Autoren des Papiers hätten unter anderem die zu erwartenden Mengen rückgebauter Wärmedämmverbundsysteme berechnet und mehrere Methoden für Rückbau und Verwertung analysiert. Ihr besonderer Fokus lag dabei auf Systemen mit den Dämmstoffen EPS (expandiertes Polystyrol), die rund 80 Prozent des Marktes ausmachen.
Das Fazit der Wissenschaftler: Aufgrund überraschend langer Lebensdauer der WDV-Systeme erster Generation, sind die aktuellen Rücklaufmengen sehr gering und auch die Prognosen bis 2050 zeigen, dass die zu verwertenden Mengen mit der bestehenden Infrastruktur etwa von Müllheizkraftwerken gut beherrschbar sind.
Als klare Handlungsempfehlung priorisiert die Studie allerdings die Ertüchtigung bestehender WDVS: Alte Systeme, die den aktuellen Erfordernissen nicht mehr entsprechen, werden dabei mit einem neuem Dämmsystem „aufgedoppelt“.
Ist der Rückbau nicht zu vermeiden, wird nach Ansicht der Autoren die energetische Verwertung über die nächsten Jahrzehnte die Methode der Wahl sein. Denn durch die absehbare Gefahreneinstufung des verwendeten Flammschutzmittels HBCD würden die Recyclingmöglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Deshalb empfiehlt die Studie der Industrie, künftig einen starken Fokus auf die Entwicklung neuer Befestigungstechnik für den leichteren Rückbau zu legen und das Thema Aufdopplung technisch voranzutreiben. "Wir können nun wissenschaftlich belegen, dass EPS-WDV-Systeme eine dauerhafte und nachhaltige Lösung für mehr Energieeffizienz sind", kommentiert Wolfgang Setzler die Studie, Geschäftführer des Fachverbands WDVS. Der Mythos unverantwortlicher EPS-Müllberge sei durch die Studie widerlegt.
Quelle: FV WDVS / sth
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