Putz dominiert bei Fassadenmodernisierungen
Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat in Zusammenarbeit mit der Heinze Marktforschung rund 250 Planungs- und Architekturbüros in Deutschland zu ihren Materialpräferenzen bei Neubau- und Modernisierungsfassaden befragt. Ergebnis: Bei Fassadensanierungen dominieren WDVS mit Putzoberfläche.
Bei neuen Ein- und Zweifamilienhäusern liegen die Varianten Putz auf Mauerwerk (40 Prozent) und Putz als Abschlussbeschichtung auf Wärmedämm-Verbundsystemen (35 Prozent) klar vorn. Erst danach folgen Fassaden mit Verblendmauerwerk (22 Prozent). Bei den neuen Mehrfamilienhäusern bevorzugt die Mehrheit der Architekten die Ausführung Putz auf WDVS (35 Prozent), gefolgt von Putz auf Mauerwerk (22 Prozent) und Verblendmauerwerk (12 Prozent). Ein abweichendes Bild ergibt sich bei neuen Nichtwohngebäuden: Glasfassaden (24 Prozent) und Sandwichelemente (24 Prozent) werden hier am häufigsten eingesetzt, es folgen Vorhangfassade (22 Prozent) und Putz auf WDVS (21 Prozent).
Unangefochten vorn liegen WDVS mit Putzoberfläche bei Fassadenmodernisierungen. Jeweils 40 Prozent der befragten Architekten entscheiden sich für diese Ausführungsart – bei Ein- und Zwei- ebenso wie bei Mehrfamilienhäusern. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern wählen 19 Prozent Putz auf Mauerwerk, bei Mehrfamilienhäusern sind es 15 Prozent. Selbst bei Sanierungen von Nichtwohngebäuden übertrumpft Putz auf WDVS mit 19 Prozent noch die anderen Varianten Vorhangfassade (16 Prozent) und Glasfassade (12 Prozent).
Interessante Aspekte ergaben sich auch beim Blick auf die regionale Verteilung der bevorzugten Fassadenmaterialien bei Neubauten in Deutschland (Mehrfachnennungen waren möglich). Im Bereich der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser erreichen die beiden Varianten Putz auf WDVS und Putz auf Mauerwerk gemeinsam Spitzenwerte in der Region Mitte (84 Prozent), Süd (81 Prozent), Ost (74 Prozent) und West (72 Prozent). Lediglich in der Region Nord liegt Verblendmauerwerk mit 56 Prozent vor den beiden Putz-Ausführungen (44 Prozent). Das ändert sich bei den neuen Mehrfamilienhäusern, hier liegen die Varianten mit Putz (48 Prozent) auch im Norden klar vor dem Verblendmauerwerk (36 Prozent). Bei den neuen Nichtwohngebäuden ergibt sich eine insgesamt breitere Verteilung der eingesetzten Materialien. Größte Anteile im Norden entfallen auf Sandwichelemente und Glasfassaden, im Osten liegen die beiden Putz-Ausführungen vorn (54 Prozent).
Wie beurteilen die Architekten Fassadenputz als Außenwandbeschichtung? 81 Prozent der Befragten bewerten die ästhetische Optik und die Verarbeitungsfreundlichkeit von Putzen mit gut oder sehr gut, 78 Prozent der Architekten vergeben diese Noten für die Möglichkeit, mit Putz Kosten zu sparen. Es folgen in der weiteren Reihenfolge die Kriterien Vielseitigkeit, Umweltaspekte und Gestaltungsfreiheit, die jeweils mehr als die Hälfte der Befragten mit gut oder sehr gut versehen. Die wichtigsten Trends der Putzoberflächen sehen die Architekten in feinen und ausgefallenen Putzstrukturen, im Einsatz von dunklen Farbtönen und in Kombinationsfassadenzum Beispiel aus Putzflächen und Klinker. Weniger trendy sehen die Befragten Oberflächennachstellungen wie Beton- oder Rostoptik und Effektbeschichtungen.
Quelle: VDPM