Produktpalette biozidfreier Fassadensysteme wächst

Hydrocon-Fassade
Hydrocon-Fassade. © quick-mix
05. Juni 2018
Hydrocon-Fassade
Hydrocon-Fassade. © quick-mix

Mit Quick-mix hat ein weiterer Ambieter ein biozidfreies Fassadensystem entwickelt, das nachhaltig vor Algen- und Pilzbefall schützen soll. Das System besteht aus rein mineralischen Edelputzen und der Infrarot-aktiven Silikat-Fassadenfarbe HC 425.

Das System mit Namen Hydrocon wirkt rein physikalisch. Es setzt auf die Kombination aus kontrolliertem Feuchtemanagement im Putzsystem und einer schnelleren Rücktrocknung an der Fassadenoberfläche, die durch eine Steigerung der Oberflächentemperatur um bis zu zehn Grad Celsius bei Sonneneinstrahlung erzielt wird. „Die Kombination aus den rein mineralischen Edelputzen und der IR-aktiven sowie sehr wasserdampfdurchlässigen Silikat-Fassadenfarbe reguliert zuverlässig das Feuchtemilieu an der Fassadenoberfläche“, sagt Martin Sassning, Leiter Produktmanagement der quick-mix Gruppe.

So funktioniert es: Tau bildet bekanntlich über eine längere Zeit eine Oberflächenfeuchtigkeit auf der Fassade, die optimale Bedingungen für Algen und Pilze bietet. Am Tag sowie bei relativ hohen und konstanten Bedingungen ist die Belastung gering. Bei sinkenden Temperaturen bildet sich dagegen mehr Taufeuchtigkeit auf der Fassade, die schließlich in Form von Wassertropfen auf der Putzoberfläche kondensiert. Gerade im Frühling und im Herbst tritt dieses Phänomen verstärkt auf, da es im Tagesverlauf zu erheblichen Temperaturunterschieden kommen kann. Die Hydrocon Silikat-Fassadenfarbe HC 425 nimmt auf der einen Seite die Taufeuchte auf und leitet diese an den kapillar angekoppelten mineralischen Oberputz zur temporären Zwischenspeicherung weiter, Regenwasser dagegen perlt sofort ab und wird zurückgewiesen. Die Farbe erfüllt also eine Membranfunktion, die Bildung von Wassertropfen auf der Fassadenoberfläche wird wirkungsvoll verhindert.

Ergänzt und verstärkt wird dieser HydroControl-Effekt durch die IR-aktiven Bestandteile in der Silikat-Fassadenfarbe. Durch diese IR-Aktivität kann bei Sonneneinstrahlung die Temperatur an der Fassadenoberfläche um bis zu zehn Grad Celsius gesteigert werden, was zu einer besonders schnellen Rücktrocknung der Fassadenoberfläche führt. Dieser Trocknungseffekt wird durch IR-aktive Pigmente erreicht, die eine erhöhte Menge an Infrarot-Strahlung aus der Sonnenstrahlung aufnehmen und in Wärme umwandeln.

Die rein physikalische Wirkweise macht das System nicht nur besonders umweltfreundlich, sondern auch nachhaltig. Denn während Biozide durch Regenwasser aus der Fassade ausgewaschen und somit sogar zur Belastung fürs Grundwasser werden können, nutzen sich der HydroControl- und HydroDry-Effekt nicht ab. Das System kann auf den unterschiedlichsten Untergründen appliziert werden, auf Wärmedämm-Verbundsystemen genauso wie auf Putzsystemen für hoch wärmedämmendes Mauerwerk in monolithischer Bauweise.

Mehrere Anbieter haben in den vergangenen Monaten Fassadensysteme zum Schutz vor Algen und Pilzen vorgestellt, die ohne Biozide auskommen. So erhielt Anfang 2018 Knauf eine Auszeichnung für sein rein mineralisches Fassadensystem MineralAktiv. Auch dieses System arbeitet mit einem Feuchtemanagement und einem Infrarot-Absorber in der Fassadenfarbe. Sto stellte bereits auf der Bau 2015 eine Fassadenfarbe vor, die ohne Biozide für eine trockene Fassade sorgt und so Algen die Lebensgrundlage entzieht. StoColor Dryonic führt das Regen- und vor allem das Tauwasser aufgrund ihrer mikrostrukturierten Oberfläche gezielt ab, Ideengeber war ein kleines Insekt aus der Wüste.

Quelle: Quick-mix / WDVS-Info-Blog

 

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