Nachfrage nach WDVS in Österreich steigt
Eine steigende Nachfrage und höhere Preise bescherten im Jahr 2017 den Herstellern von Dämmstoffen am österreichischen Markt ein Umsatzplus von nahezu sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichten die Marktforscher von Branchenradar.com. Der Markt für Wärmedämm-Verbundsysteme legte über drei Prozent zu.
Der Herstellerumsatz mit Dämmstoffen wuchs im Jahr 2017 um 5,7 Prozent auf 283,7 Millionen Euro. Das Wachstum resultierte jedoch nicht nur aus einer steigenden Nachfrage (+3,4 Prozent), auch die Preise zogen zum Teil deutlich an, insbesondere bei EPS und organischen Dämmstoffen. Auf Gesamtmarktebene wuchs der Durchschnittspreis um 2,2 Prozent, und dass, obwohl noch nicht alle Anbieter die steigenden Rohstoffpreise an die Kunden weitergaben. Als Schwungrad erwiesen sich im vergangenen Jahr zudem insbesondere die Bauteile Fassade und Boden, während der Bedarf für Dachdämmungen stagnierte.
Am Markt für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) kam es Branchenradar.com zufolge im vergangenen Jahr zur lang ersehnten Trendwende. Die Herstellererlöse hätten sich wieder kräftig um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 163,2 Millionen Euro erhöht. Systeme mit Dämmung aus Mineralwolle wuchsen dabei doppelt so rasch wie der Markt.
Die Wachstumsbeiträge kamen im vergangenen Jahr aber nicht mehr nur aus dem Neubau, der bereits 2016 wieder ins Plus drehte, sondern nun auch aus dem Sanierungsgeschäft. Der Umsatz mit WDVS für neuerrichtete Gebäude erhöhte sich um 3,7 Prozent, WDVS für Bestandssanierungen legten 2,5 Prozent zu. Etwa die Hälfte der Bestandssanierungen betraf Ein- und Zweifamilienhäuser. Warum speziell private Haushalte verstärkt in neue Fassaden investierten, obgleich sich die Preise für Haushaltsenergie noch nicht dramatisch erhöhten, lässt sich nicht zweifelsfrei beantworten. Möglicherweise sensibilisierte der Preisauftrieb bei den Treibstoffpreisen, weil ein solcher auch entsprechende Erhöhungen bei Heizöl nach sich zieht. Vielleicht war der Anstieg aber auch auf Nachzieheffekte zurückzuführen, wurden doch in den Jahren davor vergleichsweise wenig einschlägige Bestandsinvestitionen durchgeführt.
Quelle: branchenradar.com