Grundsätzliches zur Wirtschaftlichkeit

11. November 2012
Je nach Gebäudetyp gehen jährlich bis zu 40 Prozent des Heizenergieverbrauchs durch die Außenwände verloren. Diese Verluste können durch die Dämmung dieser Wände drastisch reduziert werden.

Dämmung spart Geld
Oft lässt sich durch einen besseren Wärmeschutz bares Geld sparen. © EnBauSa.de


Ob sich die Wärmedämmung der Außenwände rechnet, hängt vom aktuellen Zustand eines Gebäudes ab. Als Gradmesser für diesen Zustand wird üblicherweise der U-Wert der Wände herangezogen (früher k-Wert). Dieser Wert sagt aus, wieviel Wärme durch die Wand verloren geht.

Gebäude, die vor 1977 errichtet worden sind, weisen laut einer Veröffentlichung des Landes Baden-Württemberg einen U-Wert zwischen 1,0 und 1,4 W/m²K auf.  Das heißt konkret: Pro Grad Temperaturunterschied zwischen innen und außen (jeweils an der Wand gemessen, K=Kelvin) gehen durch einen Quadratmeter der Außenwand 1,4 Watt Wärmeenergie verloren. Bei 100 Quadratmetern Fassadenfläche, 20 Grad Innen- und -2 Grad Außentemperatur gehen also 3.080 Watt Wärmeenergieleistung verloren. Eine nachträgliche Wärmedämmung kann diese Wärmeverluste um bis zu 80 Prozent reduzieren.

Gemäß der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung EnEV 2009 darf eine Außenwand nach der Sanierung maximal 0,24 Watt pro Quadratmeter und Grad Temperaturunterschied an Wärmeenergie verlieren, das heißt, der U-Wert sollte höchstens 0,24 W/m²K betragen.

Natürlich bezieht sich die mögliche Einsparung durch WDVS nur auf den Teil der Energie, der tatsächlich durch die Außenwand verloren geht. Bei einigen Gebäuden können das wie oben erwähnt 40 Prozent der gesamten Heizenergie sein, bei anderen Gebäuden sind es, wie von Dämm-Kritikern immer wieder angeführt, lediglich 18 Prozent. Das Darmstädter Institut für Wohnen und Umwelt gibt den Anteil der Fassade am Transmissionswärmeverlust eines Gebäudes mit 30 Prozent an – basierend auf einer Stichprobe von mehr als 4.000 Wohngebäuden in Deuschland.

Allein durch einen besseren Wärmeschutz an der Fassade lässt sich also keine Heizkostenreduzierung um 70 oder gar noch mehr Prozent erzielen. Trotzdem kann die Dämmung der Außenwände wirtschaftlich sein. Für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit – sei es nun durch ein WDVS oder ein anderes System, etwa das Verfüllen von vorhandenen Hohlräumen mit Schüttdämmstoffen – spielt der Anteil der Fassade am Gesamtwärmeverlust keine Rolle. Entscheidend ist allein, dass die errechnete Einsparung an Öl- oder Gaskosten größer ist als die Kosten der Wärmedämmung.  Es gilt also, die erreichbaren Einsparungen den Investitionskosten gegenüberzustellen.

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