Sanierung ohne Dämmung geht nur bei höheren Kosten

20. September 2018
Eine Sanierung mit Solarthermie und Blockheizkraftwerk geht auch ohne Wanddämmung, Wärmepumpe und Erdspeicher - aber dann wird's teuer im Betrieb. Das ist die Quintessenz aus dem Sanierungsprojekt Emmendinger Straße im badischen Freiburg. Die zehn Gebäude in schlichtem Jugendstil in der Emmendinger Straße 16 bis 34, einen Steinwurf vom Freiburger Friedhof entfernt, sind vierstöckig und erinnern im Grundriss an eine Blockrandbebauung, wobei aber nur die Südostkante an der Straße liegt; die drei anderen Seiten grenzen an einen großen Hof mit Kleingärten. Sie gehören der Wohnungsgenossenschaft "Bauverein Breisgau".

Da gegen eine Außendämmung nach Angabe des Bauvereins der Denkmalschutz sprach und man den Genossen nicht zumuten wollte, von innen zu dämmen wurde bei der Sanierung am Zustand der Außenhülle nichts geändert - Kellerdecke und Dach sind immerhin gedämmt. Auch an den vorhandene Heizkörpern wollte man nichts ändern, im Zentrum der Sanierung stand die Energiegewinnung. Es blieb damit bei einem Bedarf von 624.000 Kilowattstunden pro Jahr für Heizung und Warmwasser.

Für Wärme müssen die Bewohner daher tief in die Tasche greifen: Das Umweltschutzamt Freiburg gibt einen Bruttopreis von 12,75 Euro pro Quadratmeter und Jahr an. Pro Monat sind das 1,06 Euro. Im Berliner Sanierungsprojekt Märkische Scholle sind es zum Beispiel nur 0,31 Euro. Dort stammt die Energie aus Solarthermie, Fernwärme, einer Photovoltaikanlage und einer Wärmerückgewinnung mit einer Wärmepumpe aus der Abluft; ein BHKW gibt es nicht. Den Ausschlag dürften aber der KfW-85-Dämmstandard und die modernen Fenster geben, die das Berliner Projekt von dem in Freiburg unterscheiden. ... mehr lesen

 

 Quelle: enbausa.de/Alexander Morhart
 

Letzte Kommentare

Nach oben ⇑