Internationaler Fachkongress zur Gebäudehülle der Zukunft

31. Mai 2017

Um neueste Entwicklungen im Design von Gebäudehüllen sowie neue Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz von Dach und Fassade geht es Anfang Oktober auf der Konferenz "Advanced Building Skins" in Bern. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Integration von Photovoltaik in die Gebäudehülle.

Zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft müssen sich Gebäudehüllen zu einem zusammenhängenden Nervensystem entwickeln. Ein zentrales "Hirn" analysiert alle Daten bezüglich der Nutzeranforderungen und steuert die Fassadenmodule entsprechend. "Fassaden werden zu komplexen intelligenten Organsimen, die sich aktiv externen und internen Einflüssen anpassen," erklärt Omar Renteria von EYP Architecture & Engineering, New York. Omar Renteria wird auf der Konferenz in Bern einen Blick in die Zukunft werfen und erklären, wie sich intelligente Fassaden an ändernde Umweltbedingungen anpassen werden. EYP ist ein Architektur- und Ingenieurbüro mit über 700 Mitarbeitern in Nordamerika und Europa.

Renteria prognostiziert "die nahtlose Verbindung und Kommunikationsfähigkeit aller Fassadenkomponenten untereinander, wobei jedes der Einzelteile klimatische und programmatische Parameter in Echtzeit erfasst und verarbeitet." EYP überdenkt den Prozess des Fassaden-Designs völlig neu. Rentira: "Wir sprechen nicht nur von dynamischen Fassaden, sondern von Fassaden, die lernfähig und intelligent genug sind, sich über Zeit durch vernetzte Analysen quantitativer und qualitativer Stimuli den veränderten Bedingungen anzupassen."

Auf der diesjährigen Konferenz zur Gebäudehülle der Zukunft (Conference on Advanced Building Skins) referieren zwölf der innovativsten amerikanischen Architektur- und Ingenieurbüros. "Bei der Programmplanung haben wir uns an der von Karlin Research zusammen gestellten Liste orientiert, die jährlich U.S. amerikanische Architektur- und Ingenieurbüros in den Kategorien Design, Nachhaltigkeit und Business Performance bewertet," erklärt Andreas Karweger, Geschäftsführer der Advanced Building Skins GmbH, Wilen, Schweiz. "Es ist uns gelungen, mehrere Referenten der Top 50 Büros nach Bern zu holen. Besonders freut es mich, dass wir mit ZGF Architects aus Portland und EYP Architecture & Engineering aus New York die beiden in Sachen Nachhaltigkeit führenden Architekturbüros gewinnen konnten", ergänzt Karweger.

Zunehmende Bedeutung von Glas in der Architektur

Auch Europa ist mit namhaften Architektur- und Ingenieurbüros in Bern vertreten: Matt King, Direktor des Ingenieurbüros T/E/S/S, Paris, hat gemeinsam mit Frank Gehry die Fassade der Fondation Louis Vuitton entworfen; er leitete die Entwicklung der riesigen Glassegel. Hierfür erhielt er den renommierten "Grand Prix National de l’Ingenierie".

James O’Callaghan vom Londoner Büro Eckersley O’Callaghan wird in Bern anspruchsvolle Architektur mit Glasstrukturen präsentieren. O’Callaghan setzt Glas als Strukturelement ein. Er ist bekannt für die Apple Stores von Tokyo, Sydney, Shanghai, Hong Kong, New York und London, in denen er innovative Fassaden und Glastreppen realisiert hat. In seinem Vortrag wird er auf die Apple Stores eingehen und seine Vorstellungen zukünftiger Glasarchitektur präsentieren.

Aus Deutschland wird unter anderen Thomas Winterstetter, Geschäftsführer und Vorstand bei Werner Sobek Stuttgart, modernes Fassadendesign mit Unterstützung von BIM und CAD demonstrieren. Im Mittelpunkt seines Vortrags stehen Großprojekte im Nahen Osten, wie das Nationalmuseum von Katar und das Etihad-Museum in Dubai.

Internationale Plattform für Architekten, Ingenieure, Wissenschaftler und Unternehmen

In insgesamt 38 Sessions referieren über 220 Referenten aus 40 Nationen. Die Vorträge werden vorwiegend in Englisch gehalten, zwei Sessions finden in deutscher Sprache statt. Mehrere Forschungsinstitute, Universitäten und Unternehmen sind Mitveranstalter der Konferenz und organisieren jeweils eine eigene Session zu neuesten Entwicklungen im Bereich der Gebäudehülle. Hierzu zählen zum Beispiel die Universität von Newcastle (GB) mit einer Session zu "Smart Materials for Adaptive Façades"; die Universität von Leuven (Belgien) zur Lichtplanung;  das spanische Forschungsinstitut Tecnalia zur gebäudeintegrierten Photovoltaik; das Architekturbüro Smart Architecture (USA) zum Design von komplexen Fassaden; das französische Forschungsinstitut INES zu neuen Formen von Beton; das Schweizerische Materialforschungsinstitut EMPA zu Aerogel-Anwendungen in Fassaden und die Firma Vector Foiltec, Bremen, zu architektonischen Membranen. "Mit der Organisation unterschiedlicher Sessions durch Forschungsinstitute, Universitäten, Unternehmen und Architekturbüros soll ein stärkerer Austausch zwischen diesen Gruppen stattfinden, um dabei zu helfen, wissenschaftliches Know-how in die Praxis umzusetzen," erklärt Andreas Karweger.

Die Konferenzgebühr beträgt 680 Euro und beinhaltet die Konferenzdokumentation mit den Manuskripten der Referenten und Mahlzeiten während der beiden Tage. Frühbucher, die sich bis zum 30. Juni anmelden, erhalten einen Rabatt von 20 Prozent. Das detaillierte Konferenzprogramm und Informationen zum Rahmenprogramm sowie Registrierung unter: www.abs.green.

Quelle: Advanced Building Skins GmbH


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