Bauherren beurteilen Naturdämmstoffe positiv

14. Februar 2018

Die Hochschule Pforzheim hat am Beispiel von Fassadendämmungen untersucht, wie Bauherren und Ausführende zu nachwachsenden Rohstoffen stehen. Dazu wurden 340 Interviews mit privaten Bauherren, in Fachbetrieben und Behörden sowie mit Händlern und Architekten geführt. Fassadendämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen aus Holzfasern, Zellulose oder zunehmend auch Hanf, Flachs, Stroh oder Wolle.

Alle Einstellungen und Kaufabsichten wurden anhand von Skalen von 1 bis 7 gemessen. Sowohl die privaten Bauherren als auch die Profis schreiben den Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen gute Eigenschaften in Bezug auf Umwelt und Nutzungserlebnis zu, mit Mittelwerten von über 5 bis 6. Demgegenüber wird das Preis-Leistungs-Verhältnis weniger gut eingeschätzt, mit Werten zwischen 3,3 und 4,4. Die Einschätzung, ob die Produkte den konventionellen ebenbürtig sind, ist bei den privaten Bauherren mit einem Mittelwert von 5,2 positiv. Bei den Profis ist diese Einschätzung etwas geringer, aber mit Werten zwischen 4,2 und 4,5 noch eher positiv.

Die privaten Bauherren nennen entsprechend mit 5,2 im Durchschnitt eine relativ hohe Kaufabsicht. Die Handwerksbetriebe, die im Bereich der Fassadendämmung eine wichtige Rolle spielen, liegen mit einem Mittelwert von 3,6 deutlich darunter, während Architekten und Planer mit 4,1 in der Mitte liegen.

Tatsächlicher Marktanteil wird überschätzt

Sowohl Private Bauherren als auch die Bauprofis überschätzen dabei die Realität des Marktanteils nachwachsender Rohstoffe in Fassadendämmungen um das 5 bis 10-fache. Dieser Marktanteil liegt den Studienautoren zufolge derzeit bei etwa 4 Prozent. Die Annahmen und Vermutungen liegen jedoch um die 20 Prozent. Für die Zukunft erwarten die Befragten Marktanteile in Höhe von rund 41 Prozent.

Die einzelnen Ergebnisse zum Markt, zu den Eigenschaften der Produkte und zu Meinungen in den einzelnen Gruppen können in einem Bericht nachgelesen werden, der anlässlich der Fachmesse "Dach + Holz" am 23. Februar 2018 in Köln herausgegeben wird. Das Forschungsprojekt zu nachwachsenden Rohstoffen in der Industrie wurde gefördert durch das BMEL Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Quelle: Hochschule Pforzheim, Fakultät Wirtschaft und Recht, Dr. Stephan Götze

 

Letzte Kommentare

Nach oben ⇑