Evonik zeigt unbrennbare Wärmedämmplatte mit geringer Wärmeleitfähigkeit

28. Oktober 2014

Evonik Industries hat mit Calostat eine Hochleistungswärmedämmplatte auf Basis von Siliciumdioxid entwickelt. Die diffusionsoffene, nicht brennbare und selbsttragende Platte wird auf der BAU 2015 in München präsentiert.

Calostat ist gemäß DIN EN 13501-1 mit A2-s1 d0 klassifiziert. Das bedeutet, der Dämmstoff ist nicht brennbar. Darüber hinaus enthält er keine brennend abfallenden Teile gemäß europäischem Standard. Ebenso erfüllt der aus mineralischen Rohstoffen bestehende Wärmedämmstoff die Anforderungen an die Prüfung im Brandschacht gemäß DIN 4102-1 und reiht sich in die Baustoffklassifizierung A der deutschen Prüfvorschriften ein. Die Wärmeleitfähigkeit liegt bei λ = 0,019 W/(m K).

Ein weiteres Indiz für die guten Brandschutzeigenschaften ist das Verhalten bei der Feuerwiderstandsprüfung gemäß DIN EN 1363-1. Die neue Anordnung der Sensoren in dieser Norm führt quasi zu einer Verschärfung der Anforderungen an die Dämmung von Raumabschlüssen, wie zum Beispiel Türen.

An dieser Stelle kann die Dämmstärke mit der temperaturstabilen und geringen Wärmeleitfähigkeit gezielt gehalten und sogar verringert werden, so dass verschiedene Bauformen überhaupt nur noch durch Calostat möglich erscheinen, wirbt das Spezialchemieunternehmen für sein Produkt.

Anders als andere Materialien bleibt die Wärmeleitfähigkeit von Calostat bei Änderungen der Temperatur konstant, weshalb es sich Evonik zufolge auch besonders gut für den sommerlichen Wärmeschutz eignet. Bei herkömmlichen Dämmstoffen nimmt die Wärmeleitfähigkeit mit zunehmender Temperatur zu.

Mit herkömmlichen Dämmstoffen der A-Klassifizierung werden die Dämmungen aufgrund der zunehmenden Anforderungen immer dicker. Diese Tatsache reduziere die architektonischen Gestaltungsfreiheiten, so Evonik.

Hier biete Calostat den Vorteil, dass ein bestimmter Dämmeffekt mit geringer Dämmstoffdicke erzielt werden kann. In Ballungsgebieten mit hohen Wohnraumkosten oder Büromieten sei die mit Steigerung der Nutz- und Vermietungsfläche bei Neubauten auf einer in der Regel vorgegebenen maximal überbaubaren Fläche durch die geringe Wandstärke ein entscheidender ökonomischer Vorteil.

Bei Calostat handelt es sich um ein für den Bausektor speziell entwickeltes Dämmmaterial. Bemerkenswert ist die hohe Dichte (165 kg/m3). Das Leichtbauelement ist dem Hersteller zufolge gesundheitlich und ökologisch unbedenklich, denn es beinhaltet weder Fungizide noch Algizide oder Pestizide.

Es verhält sich reaktionsneutral zu anderen Verbundwerkstoffen, ist resistent gegen Umwelteinflüsse wie Schimmelbildung sowie fogging-frei und recyclingfähig.

Der Hochleistungsdämmstoff ist zu sehen auf der BAU 2015 vom 19. bis 24. Januar 2015 in Halle A1, Stand 415.

 

Quelle: Evonik Industries AG

 

Kommentare  

Harry Frank Donnerstag, 08. September 2016 19:11
Ich weiss dieser Artikel ist schon etwa älter aber eventuell gibt es doch nich Reaktionen. Calostat klingt wirklich sehr interessant. Gibt dieses Produktschön im Handel? Kennt jemand einen Vertrieb? Gibt es Preise, Standardplatten - Grösse und Dicke?

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